Bildquelle: Sport in Essen (Facebook)
Heute schreibe ich mal einen Spielbericht aus der Perspektive eines Teammitglieds mit all seinen Emotionen, Höhen und Tiefen.
Tja, wo soll ich anfangen? Vermutlich werde ich jetzt erstmal Kritik ernten, aber was soll’s? Vor dem Spiel ging mir nur durch den Kopf, dass wir hoffentlich nicht abgeschossen werden und sich die Höhe der Niederlage in Grenzen hält. Die Sorge davor, dass der Respekt vor dem Gegner die Beine lähmen würde, zumal man ja nicht alle Tage gegen einen ambitionierten Oberligisten spielt, der für diese Saison das Ziel den Aufstieg in die Regionalliga ausgegeben hat...
Aber wie so oft hat mich mein Team eines besseren belehrt. Ich bin immer noch total geflasht und unglaublich stolz auf mein Team.
Zu Beginn des Spiels übernahm ETB direkt die Kontrolle, ohne wirklich gefährlich zu werden. Als in der zehnten Minute N. Bicakoglu nach einem genialen Steilpass von T. Berg freistehend am Torwart des Oberligisten scheiterte, wusste ich heute geht was. Ich wurde immer nervöser und konnte mich kaum ruhig halten. Das Spiel packte mich so sehr. Dieser unbedingte Wille, diese taktische Disziplin den Oberligisten alles abzuverlangen ließen mich nicht ruhig auf der Bank sitzen. Lange habe ich nicht mehr so bei einem Spiel mitgefiebert.
Je länger das Spiel dauerte, desto optimistischer wurde ich, dass heute der Tag für eine Sensation sein könnte. Als D. Jagla nach einer tollen Flanke von F. Trappe freistehend am Torwart scheiterte konnte ich nicht mehr. Der ETB machte immer mehr Druck, doch wir hielten dagegen. Jeder rannte für den anderen, jeder pushte seinen Nebenmann, man schmiss sich in die Schüsse. Einfach nur geil!
Unsere Jungs hatten in der ersten Halbzeit die klareren Chancen und der ETB wirkte mit der Zeit immer ideenloser und Verzweiflung machte sich breit. Klar blickte hier und dort mal deren spielerische Qualität auf, doch so ehrlich man auch ist. Zwingendes war nicht dabei.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit dachte ich nur: Hoffentlich haben wir noch genug Kraftreserven um uns weiterhin wehren zu können, zumal die Schwarzweißen körperlich deutlich robuster und austrainierter waren. Aber jeder, wirklich jeder ging an seine Grenzen und gab alles für unser Team.
Doch leider kam es, wie es kommen musste. Bedingt durch eine Fehlerkette kam der ETB nach einem Standard zur 1:0 Führung. Insgeheim war die Führung gemessen an den Chancen dann doch etwas schmeichelhaft. Aber egal...
Und heute war alles anders als sonst. Normalerweise befürchte ich, dass die Jungs nach dem Schicksalsschlag einbrechen, aber nicht heute. Ich wusste, dass wir dem ETB weiterhin das Leben schwer machen werden.
Aber es machte sich keine Enttäuschung oder Ernüchterung breit. Mit jeder Minute die verstrich wurde ich stolzer auf meine Jungs. Und das konnte man wirklich sein, denn der Oberligist kam zu keiner nennenswerten Torchance aus dem Spiel heraus.
Als der Schlusspfiff ertönte überkam mich die Gänsehaut, wie auch jetzt gerade beim Schreiben.
Wirklich jeder Zuschauer stand auf und applaudierte uns ein paar Minuten zu. Einfach geil das Gefühl!
Ich bin mir sicher, dass wir gestern ganz viele Sympathien gewonnen haben...
Ihr seid die geilsten! Danke für diesen geilen Sonntag. Schon lange hat mich ein Spiel nicht mehr so gepackt, wie unser Spiel gestern...